Die Pflanzenheilkunde oder Phytotherapie gehört zu den ältesten medizinischen Therapien, in der durch Pflanzen und deren Zubereitungen Krankheiten gelindert oder vorgebeugt werden sollen.
Die Phytotherapie hat in allen Kulturen uralte Wurzeln, in Europa sind diese zum Beispiel in den Lehren Hippokrates oder Hildegard von Bingen verankert, in Indien in der Medizin des Aryurveda, in China in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).
Hippokrates führte nachweislich im 5. Jh. v. Chr. Behandlungen mit Pflanzen durch, im 1. Jh. vor unserer Zeitrechnung wurden Arzneibücher mit Pflanzenabbildungen versehen, zur Zeit der Römer erschienen umfangreiche Werke zur Naturheilkunde, wie z.B. die Materia Medica, im 2. Jh. n. Chr. werden erstmals Zusammenhänge aus bestimmten Pflanzeninhaltsstoffen und ihrer Wirkung festgestellt, im Mittelalter werden vor allem in Europa Heilpflanzen inder Klosterheilkunde eingesetzt, im 12. Jahrhundert war es vor allem Hildegard von Bingen, die mit ihrer Physika die Pflanzenheilkunde beschrieb. Später widmeten sich Menschen wie Paracelsus oder Hufeland der Phytotherapie. Im 19. Jahrhundert war es schließlich möglich, einzelne Pflanzenwirkstoffe zu analysieren und mit deren einzeldosierung gezielt gegen verschiedene Beschwerden vorzugehen (z.B. Salicylsäure - ein Wirkstoff, der in der Weidenrinde vorkommt und als Acetylsalicylsäure der Wirkstoff in Apsirin ist). Aus der Phytotherapie wurde es nachfolgend durch neuere Erkenntnisse in der Physiologie und der Biochemie möglich, bestimmte Pflanzenwirkstoffe zu synthetisieren und gezielt einzusetzen. Durch diese Entwicklung in der Pharmakologie geriet die klassische Phytotherapie für einige Zeit ins Hintertreffen. Doch heute ist die Phytotherapie fester Bestandteil in der Behandlung insbesondere von chronischen aber auch akuten Beschwerden - nicht nur bei uns Menschen, sondern auch und vor allem bei unseren Heimtieren.